Nachfolgend wird die Geschichte des Jagdgeschwaders 71 "Richthofen" in tabellarischer Form und anhand von Bildern, von seinen ersten Anfängen, über die Indienststellung auf dem Fliegerhorst Ahlhorn bis zur seiner Verlegung an seinen heutigen Stand auf dem Fliegerhorst Wittmund, dargestellt. Die Bilder stammen ausschließlich, wenn nicht separat benannt, aus dem Archiv des Taktischen Luftwaffengeschwaders 71 „Richthofen“ in Wittmund und wurden auf dem Fliegerhorst Ahlhorn aufgenommen. Ihm und den dort stationierten Soldaten und Soldatinnen gebührt mein Dank für die gute Zusammenarbeit und die Zuverfügungstellung des Bildmaterials und sonstiger Informationen. Dieser Beitrag ist erst jedoch ein erster Anfang. Ich werde ihn im Laufe der Zeit nach und nach mit weiteren Infos und Bildern bestücken. Eine weitere Anmerkung sei mir vorab gestattet. Ich habe mich bemüht, die Personen auf den Bildern mit Namen zu versehen. Dieses war mir jedoch mangels Quellen nicht immer möglich. Wenn sich der ein oder andere Leser auf den Bildern wiedererkennen sollte, so würde ich mich über eine entsprechende Nachricht an die nachfolgende Email-Adresse freuen: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Natürlich sind auch Tipps, weitere Hinweise, Geschichten, Fotos und konstruktive Kritik willkommen.
Ich habe weitere schöne Farbbilder aus dem Nachlaß vom ersten Staffelkapitän der 2./JG71 Werner Drube auf die Seiten gestellt. Diese wurden mir dankeswerterweise von seinem Sohn Dr. Drube zur Verfügung gestellt. Ihm sei an dieser Stelle nochmals mein Dank hierfür ausgesprochen.
Es wurde Zeit diese Homepage mal wieder mit neuen Info´s zu füttern. Da unser Museum leider nicht so viel Platz bietet alle Informationen und Bilder abzubilden, ist diese Plattform die sinvolle Ergänzung zur Ausstellung im Museum.
Die ehemaligen JG71'er und Leser K. Will und J. Eickhoff lieferten mir Namen von Piloten, die bislang mit "Unbekannt" betitelt wurden. Und nun viel Spaß beim Lesen! Und wieder hat ein aufmerksamer Leser Korrekturhilfe geleistet. Vielen Dank hierfür. Eine entsprechende Nennung erfolgt an der Stelle der Korrektur.
Der Leser, Pilot und Buchautor Klaus Kropf empfahl mir sein Werk "Jet-Geschwader im Aufbruch - Erste Jets der Bundeswehr in Luftwaffe und Marine" und was soll ich sagen, ich bin begeistert von seiner Fleißarbeit. Sehr viele schöne Fotos mit umfangreichen Bildbeschriftungen und einem informativen Anhang. Nach und nach werde ich die verwertbaren Informationen dem Werk entnehmen und dieser Seite hinzufügen. Auch war er so freundlich und mir die fehlenden Namen auf den Gruppenbildern am Ende dieses Beitrages zu liefern. Einfach nur Klasse!!!
Als neuen Zugang ist es mir gelungen ein Armaturenbrett einer F-86 zu erwerben, welches ich entsprechend demnächst in unserer Ausstellung präsentieren werde. Ferner gelang es mir mit Hilfe von Dr. Drube das Schicksal der F-86 JA-110 zu klären, welche jahrelang auf einem Sockel auf dem Fliegerhorst Ahlhorn ausgestellt war. An dieser Stelle meinen Dank für seine Bemühungen!!!
Oldenburg, 15.04.2022
Jan-Bernd Uptmoor |
Tabellarischer Lebenslauf JG 71 "Richthofen" während seiner Stationierung in Ahlhorn. |
(links das aktuelle Wappen - rechts das ursprüngliche Wappen) |
Das Jagdgeschwader 71 "R" wie "Richthofen war eines von vier Traditionsgeschwadern der neu gegründeten deutschen Luftwaffe, denen vom Bundespräsident der Name einer richtungsweisenden Fliegerpersönlichkeit verliehen worden war. | ||||||||||||||||
Anmerkung zum Wappen rechts: Von unten nach oben: schwarz, rot, goldene Sonne, in den Strahlen der Natostern und zwei fliegende Schwerter, die Grundeinheit einer Jagdformation, die Rotte, darüber das neue deutsche Flugzeugführerabzeichen. Das neue Wappen (links) löste am 21.04.1961 (Der Tag an dem das Geschwader seinen Traditionsnamen Richthofen erhielt.) das alte Wappen ab. |
Historie des Geschwaders bis zur Bundeswehr |
25.06.-26.05.1917 | Aufstellung des Jagdgeschwaders unter dem Kommandos des Rittmeisters Manfred von Richthofen |
25.05.1918 | Umbenennung des JG 1 in JG "Freiherr von Richthofen Nr. 1" zum Gedächtnis des gefallenen Rittmeisters Manfred von Richthofen. |
11.11.1918 | Auflösung des Geschwaders in Aschaffenburg |
April 1934 | Aufstellung einer Jagdgruppe in Döberitz unter dem Decknamen "Reklamestaffel Mitteldeutschland e.V." |
14.03.1935 | Umbenennung in Jagdgeschwader Richthofen Nr. 132 |
1939 - 1945 | Erneute Umbenennung in Jagdgeschwader Richthofen Nr. 2 und verschiedene Einsätze an fast allen Frontabschnitten. |
1955 |
12.11.55 | Beginn des Aufbaus der Bundeswehr. |
1958 |
30.08.58 |
Befehl zur Aufstellung der Fliegerhorstgruppe auf dem Fliegerhorst Ahlhorn. Der Grundstein zum künftigen Jagdgeschwader 71 wurde gelegt. |
08.09.58 | Ein Vorkommando unter Oberstleutnant Mössinger traf auf dem Fliegerhorst Ahlhorn ein um die Anlagen und Einrichtungen des Fliegerhorstes zu überprüfen. |
Der damalige Hauptzugang zum Fliegerhorst. In dem Gebäude gegenüber der Wache entsteht demnächst das Museum der Traditionsgemeinschaft Fliegerhorst Ahlhorn mit der Darstellung der Geschichte des Fliegerhorstes. | |
15.10.58 |
Offizielle Übergabe des Platzes durch die R.A.F. an die deutsche Luftwaffe. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Platz mit der 96. Sqn. Meteor N.F.11 (Die Einheit war von November 1952 bis Februar 1958 auf dem Fliegerhorst stationiert.) belegt. Es war eine Nachtjäger Einheit, die mit den damals bereits veralteten Meteor N.F.11 Flugzeugen ausgestattet waren. Die Besatzung bestand aus zwei Mann - einen Piloten und einem Navigator, der gleichzeitig als Nachtjagd Operator fungierte). Zusätzlich war der Platz mit der 213. Sqn. mit English Electric Canberra B.2 und der 256. Sqn. mit der Meteor N.F.11 (siehe Beschreibung 96. Sqn.) belegt. Zusätzlich lagen kurzfristig die 26. Sqn. (07.06.1958-08.09.1958) und die 20. Sqn. (23.09.1957-30.08.1958), jeweils mit dem Flugzeugtyp Hawker Hunter F.6 auf dem Platz. 08) |
Die obigen Bilder zeigen Generalmajor Eugen Walter, der Kommandeur der 3. Luftverteidigungsdivision Münster (dritter von rechts) nach einem Mitflug in einer Hunter T 7 (Bild ganz oben) der Royal Air Force auf dem britischen Fliegerhorst Sylt im Jahr 1960 während eines Schießkommandos des JG 71 und nicht wie ursprünglich vom Verfasser angenommen auf dem Fliegerhorst Ahlhorn. Rechts neben Generalmajor Walter stehen Major Erich Hartmann und Hptm. Hans Harms. Links daneben ein bislang unbekannter Flugzeugführer Flight Lieutenant der RAF, Olt. Fritz Peters, unbekannt (Kollektion Dr. Drube). An dieser Stelle dem Leser Klaus Kropf vielen Dank für seine Korrekturen!!! |
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Rechts im Bild zu sehen Oberstleutnant Mössinger. | |
Auf diesem Luftbild ist der Fliegerhorst Ahlhorn Ende der sechziger Jahre abgebildet. Wer meine Seiten über den 2. Weltkrieg gelesen hat, kann zum Einen gut die Veränderung des Platzes erkennen und zum Anderen, was von der ursprünglichen Bebauung geblieben ist. Gut erkennbar die Bauten der Engländer ("H"-Unterkunftsblöcke im Südwesten des Platzes, die Unterkünfte nördlich des Kasinowaldes, die befestigte Start- und Landebahn, die Abstellplätze für die Flugzeuge (hellgrau) sowie Wartungshallen mit dem betonierten Hallenvorfeld (hellgrau)). Die ehemalige Triangel-Start-und-Landebahn ist ebenfalls noch schemenhaft erkennbar. | |
1959 |
15.01.59 | Der kommandierende General der Luftwaffentruppe Nord, Generalleutnant Martin Harlinghausen besichtigte die Fliegerhorstgruppe. Generalleutnant Martin Harlinghausen diente, wie viele Soldaten damals in Führungspositionen, bereits in der ehemaligen Wehrmacht. Sein letzter Dienstgrad war Generalleutnant und er war zuletzt Oberbefehlshaber der Luftwaffe Kommando West sowie Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub. |
Der erste und neue Kommodore des JG 71, der ehemalige Jagdflieger des 2. Weltkrieges, Major Erich "Bubi" Hartmann traf ein und begann mit den Dienstgeschäften. Er war vor seiner Kommandierung Fluglehrer an der ebenfalls neu aufgestellten Waffenschule 10 in Oldenburg. Während des 2. Weltkrieges erzielte er 352 bestätigte Abschüsse und war Träger des Ritterkreuzes mit Schwertern und Brillanten. Für die Aufstellung des Jagdgeschwaders verwendete Offiziere und Unteroffiziere der Waffenschule 10 aus Oldenburg. Auf deren Know How wollte man nicht verzichten. 17) |
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Wer war HARTMANN, Erich (nachfolgend der militärische Lebenslauf)?: (DOB: 19.04.22 in Weissach/Württemberg). (RESB, DKG). 1924 went with his parents to Changsa/China (to 1928). (n.d.) learned to fly at Böblingen from private lessons and his family had their own light plane, a Klemm 27 (1930). 1936 began his flying career with sailplanes at Weil. 1937 at age 15, already held A, B and C flying licences. 10.10.40 entered the Luftwaffe, began training with Fl.Ausb.Rgt. 10 (to 28.02.41). 05.03.41 attended LKS II at Berlin-Gatow (to 14.10.41). 08.41 gained his pilot’s licence. 15.10.41 attended JFS (at Lachen-Speyerdorf) (to 31.01.42). 01.02.42 attended JFS 2 (in Zerbst) (to 20.08.42). 31.03.42 promo to Lt. 21.08.42 trf to Erg.JGr. Ost (to 10.10.42). 10.10.42 assigned to 7./JG 52. 05.11.42 Lt., 7./JG 52 unhurt? - Bf 109 G-2 belly-landed vic Digora/E Russia after combat with an Il-2. 11.42 sick in hospital at Piatigorsk for 4 weeks. 27.01.43 Lt., 7./JG 52. 24.03.43 Lt. , 7./JG 52. 05.43 appt Stafü 7./JG 52. 25.05.43 Lt., 7./JG 52 unhurt? - Bf 109 G - collision with a LaGG followed by a belly-landing behind the lines. 05.07.43 Lt., appt acting Staka 7./JG 52 (to 12.08.43). 01.08.43 Lt., 7./JG 52. 20.08.43 Lt., 7./JG 52 MIA - Bf 109 G-6 combat with an Il-2 vic Artemovsk and temporarily captured, but escaped. 23.08.43 returned. 02.09.43 Lt., appt Staka 9./JG 52 (to 30.09.44). 13.09.43 Lt., 9./JG 52 awarded Ehrenpokal. 17.10.43 Lt., awarded DKG, III./JG 52. 29.10.43 Lt., awarded Ritterkreuz, 9./JG 52. 14.11.43 Lt., Stafü 9./JG 52 unhurt - Bf 109 G-6 (Yellow 1 + ~) emergency landing at Kirovograd due to motor damage. 20.12.43 Lt., 9./JG 52. 22.02.44 Lt., 9./JG 52 unhurt? - Bf 109 G-6 crash-landed on return to Uman. 07.01.44 Lt., 9./JG 52. 02.03.44 Lt., awarded Eichenlaub, Staffelführer 9./JG 52. 18.04.44 Lt., appt acting Kdr. III./JG 52 (to 28.05.44). 01.05.44 Lt., 9./JG 52 promo to Oblt. /A1. 12.06.44 Oblt., 9./JG 52. 02.07.44 Oblt., awarded Schwerter, Staka 9./JG 52 25.08.44 Oblt., awarded Brillanten, Staka 9./JG 52. 01.09.44 promo to Hptm. 27.08.44 Oblt., 9./JG 52. 09.44 furloughed and got married. 01.10.44 appt Staka 4./JG 52 (or 7./JG 52?). 10.44 appt Stafü 7./JG 52 and acting Kdr. III./JG 52. 27.10.44 Hptm., 7./JG 52. 22.11.44 Hptm., 7./JG 52. c.11.44 assigned to Erprobungskdo. 262? 05.12.44 Hptm., 7./JG 52. 16.01.45 Hptm., appt acting Kdr. II./JG 52 (to 31.01.45). 01.02.45 appt acting Kdr. I./JG 53 (to 15.02.45). 16.02.45 Hptm., appt Kdr. I./JG 52 (to 08.05.45). 04.45 promo to Maj. c.08.05.45 surrendered to an American armored unit. 24.05.45 handed over to the Soviets. (n.d.) after capture, passed through a succession of camps, then at Michailowka near Gorki, was charged with “war crimes” and sentenced to 25 years labor. 08.45 to “Moorlager Kirov” to dig peat (to 10.45). 10.45 to “KGF - Lager Grjasowez” (to 10.47). 10.47 to “KGF - Lager Tscherepowez” (to 10.49). 10.49 to “KGF - Lager Iwanowka" (1. sentence) (to 12.49). 12.49 to “GPU - Gefängnis Iwanowo” (to 05.50). 05.50 to “KZ - Lager Schachty” (2. sentence) (to 11.50). 11.50 to "GPU - Gefängnis Nowocherkask” (to 05.52). 05.52 to "KZ - Lager Asbest (to 11.52).11.52 to "KZ - Staflager Degtjarka" (to 08.54). 1953 sent to a labor camp in the Urals where he was implicated an a labor strike and sentenced to another 25 years. 08.54 to “GPU - Gefängnis Sverdlowsk” (to 10.54). 10.54 to “GPU - Gefängnis Nowotscherkassk” (to 10.55). 15.10.55 released from Soviet captivity. 01.12.56 joined the Bundesluftwaffe as a Maj. and re-qualified as a pilot on current types,training at Landesberg (Spring 1957), Fürstenfeldbruck (Summer 1957), Luke Air Force Base/USA (Fall 1957). 01.58 with Waffenschule 10 in Oldenburg. 01.59 appt Kommodore JG 71 at Ahlhorn. 12.12.60 promo to Obstlt. 01.63 appt Inspizient der Jagdflieger (to 09.70). 30.09.70 retired as an Oberst. Subsequently flew as a flight instructor privately until stopped by heart problems. †20.09.93 in Weil. Credited with 352 air victories in at least 1,428 combat missions (early biographies use a figure of 825). Hartmann was the highest scoring fighter pilot of World War II and of all time. 6) | |
Wer mehr über die Person Erich Hartmann erfahren möchte: Jäger, Manfred: Der Jagdflieger Erich Hartmann Motorbuch Verlag 3. Auflage 1978. | |
Kommandeur der Fliegerhorstgruppe wurde der ehemalige Jagdflieger Major Johannes Wiese. Er tat während des 2. Weltkrieges im selben Geschwader Dienst wie Erich Hartmann. Er war Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und erzielte 133 bestätigte und 75 unbestätigte Luftsiege. 6) | |
Nachfolgend der militärische Lebenslauf:(DOB: 07.03.15 in Breslau). (RE, DKG). 1934 entered the Heer and assigned to Inf.Rgt. 6. 1936 trf to the Luftwaffe as an Oberfähnrich. 01.04.37 Ofhr., Aufkl.Gr. 212, promo to Lt.(RDA 01.04.36) 01.09.39 Lt., promo to Oblt.(Tr.O.), 1937 in A./Fl.Ausb.Rgt. 62. 10.39 attended fighter school. 1940-41 Aufklärungsflieger. 06.41 Gr. Adj. of III./JG 52 (to 04.42). 26.06.42 Hptm., appt Staka 2./JG 52 (to 12.11.43(05.10.43?*)). 03.08.42 Hptm., 2./JG 52. 03.09.42 Hptm., 2./JG 52. 29.09.42 Hptm., 2./JG 52. 02.10.42 Hptm., 2./JG 52. 16.11.42 Hptm., 2./JG 52 awarded Ehrenpokal. 05.12.42 Hptm., awarded DKG, I./JG 52. 29.12.42 Hptm., 2./JG 52. 05.01.43 Hptm., awarded Ritterkreuz, Staka 2./JG 52. 07.05.43 Hptm., 2./JG 52. 11.05.43 Hptm., appt acting Kdr. I./JG 52 (to 12.11.43 (05.10.43?*) but not active 01.08.43 to 30.08.43 due to illness). 26.05.43 Hptm., 2./JG 52. 02.06.43 Hptm., 2./JG 52. 05.07.43 Hptm., Stab I./JG 52 shot down over the Kuban - emergency landed but unharmed. 27.07.43 Hptm., Stab I./JG 52. 01.09.43 **Hptm., appt Kdr. I./JG 52 (to 19.05.44 WIA). 01.10.43 promo to Maj. 13.10.43 Maj., Stab I./JG 52. 13.11.43(05.10.43?*) appt Kdr. I./JG 52 (to 10.06.44). 07.01.44 Maj., Stab I./JG 52. 22.02.44 Maj., Stab I./JG 52. 02.03.44 Maj., awarded Eichenlaub, Maj. Kdr. I./JG 52. 04.04.44 Oblt., 7./JG 77. 19.05.44 Maj., Kdr. Stab I./JG 52 badly WIA - Bf 109 G-6 crashed under unknown circumstances - no enemy action. 11.06.44 trf to the Verbandsführerschule Gen.d.Jagdflieger. 31.10.44 Maj., appt Kdr. Verbandsführerschule Gen.d.Jagdflieger (to 20.11.44). 01.12.44 Maj., appt Kommodore JG 77 (to 25.12.44). 24.12.44 severely WIA with a serious back injury – Bf 109 G-14 (<<+) shot down over Bottrop - his parachute had ruptured 80 meters above the ground. 05.45 became British POW but handed over to the Russians on 06.09.45 and not released until 28.11.49. Credited with over 480 combat missions and 133 confirmed air victories plus another 75 unconfirmed. 1956 joined the Bundesluftwaffe, serving in the militärhistorischen Forschungsamt in Freiburg. 30.11.70 retired as an Obstlt. †16.08.91 in Kirchzarten/Baden. [* acc to J. Prien. ** acc Barbas] 6) | |
26.02.59 |
Major Erich Hartmann (Kennung JA-111; Werknr. 1625) und Oberleutnant Peters (Kennung JA-108; Werknr. 1622) landeten mit den ersten Jagdflugzeugen F-86 "Sabre" MK VI, eine Weiterentwicklung der aus dem Koreakrieg bekannten amerikanischen F-86, auf dem Fliegerhorst Ahlhorn. Der Einfachheit halber wird im weiteren Verlauf dieser Darstellung von der "Sabre" Mk. VI gesprochen. Wie es ein Zufallsfund in unserem Archiv ans Licht brachte: Neben Major Hartmann und Oberleutnant Peters landeten zwei weitere Sabre Mk. VI mit den kanadischen Fluglehrern der Waffenschule 10, die Piloten Sqd. Ldr Duke Warren und Flt. Lt. Arnulf Leiter. Davon besitze ich derzeit allerdings keine Abbildungen. An dieser Stelle dem Leser Klaus Kropf vielen Dank für seine Ergänzungen!!! Die Bilder zur Ankunft der ersten Maschinen siehe bitte nachfolgend: |
Vorstellung des Waffensystems Canadair CL-13B "Sabre" Mk. VI: | |
Nach mehr als 10 Jahren der fliegerischen Abstinenz galt sie als idealer Flugzeugtyp für den Aufbau der noch jungen Luftwaffe der Bundeswehr. Anfang als bemanntes Jagdflugzeug für die Luftverteidigung vorgesehen, verlor sie nach und nach ihre Rolle zu Gunsten der unbemannten Luftabwehr an die FlaRak Systeme Nike Hercules und Hawk. | |
Zum Zeitpunkt ihrer Einführung in die Luftwaffe stellte sie den absoluten Höhepunkt in der Entwicklung der Jagdflugzeuge (Kanonenjäger) der 50ziger Jahre da. Sie besaß nur den Nachteil, daß die angreifenden Flugzeuge die gleichen Eigenschaften besaßen und teilweise eine bessere Steigleistung (Sie konnten somit im wahrsten Sinne des Wortes der "Sabre" Mk VI. davon fliegen) besaßen. Um somit auf die gegnerische Anflughöhe zu kommen, mußten die Jäger daher möglichst frühzeitig auf die Einflüge angesetzt werden. Das war bei der noch nicht so effektiven Radarüberwachung (AWACS) bzw. Tieffliegermelderadar und der geringen Tiefe des zu verteidigen Raumes unerläßlich. Mangels Bordradar mußte sich der Pilot auf die Anweisungen der Jägerleitstelle, Intuition und die eigenen Augen verlassen. Eine effektive Abwehr war Anfang der 60ziger Jahre nur mit großem Aufwand und bei gutem Wetter möglich. | |
Die Canadair CL-13B "Sabre" Mark VI war ein bei dem Unternehmen Canadair Ltd. in Montreal seit 1949 gebaute Weiterentwicklung der amerikanischen F-86. Die "Sabre" Mk. VI war ein einsitziges Jagdflugzeug mit einem Orenda 14 Triebwerk, welches ca. 3.600 kg Schub gibt und damit das Flugzeug annähernd auf Schallgeschwindigkeit bringt. Spannweite: 11,31 m Länge: 11,43 m Höhe: 4,48 m Bewaffnet mit 6 Maschinenkanonen vom Kaliber 12,7 mm. Zum Zielen wurde ein optisches Radarvisier benutzt. Für den Einsatz als Jagdbomber war zusätzlich die Aufnahme von Luft-Luft bzw. Luft-Boden Raketen sowie diverse freifallende Bomben möglich. Steigzeit auf 12.192 m: 10 min. Max. Reichweite mit zwei 755 Liter Z-Tanks in 12.192 m: 2.494 km Kampfradius: 579 km |
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Das Herzstück der Sabre Mark VI das Triebwerk Orenda 14 als Schnittmodell. Viele der Piloten wünschten sich jedoch bei aller Leistung doch noch einen kleinen Nachbrenner für die Maschine. | |
Schön zu erkennen die Zusatztanks unter den Tragflächen und die Bewaffnung der Maschine in Form von 6 Kanonen Cal. 50 (Kollektion Dr. Drube). | |
Das Amarturenbrett einer F-86. | |
Von der Bundeswehr wurden seinerzeit 225 Stück dieses Typs bestellt. Aufgrund der Bestellung schenkte Kanada der Luftwaffe 75 überzählige "Sabre" Mk. V. Die ersten Flugzeuges dieses Typs trafen 1957 bei der TSLw 3 in Faßberg ein. Die neu gegründete Waffenschule 10 in Oldenburg fiel die Aufgabe zu die Pilotenschulung mit Hilfe kanadischer Berater und Flugzeugführer der Royal Canadian Air Force zu bewerkstelligen. Die Einweisung auf das Waffensystem "Sabre" Mk. VI für die Lfz-Mechaniker begann im Sommer 1959 an der TSLw 3 in Faßberg. Das besondere an der Umschulung bestand darin, daß der Flugschüler seine erste Flugstunde auf den neuen Flugzeugtyp, nicht so wie bisher in einem zweisitzigen Schulflugzeug mit einem Fluglehrer, sondern alleine durchführen mußte. Nun ganz alleine war der Flugzeugführer nicht. Der Lehrer begleitete ihn mit einer zweiten Maschine. | |
Auch damals besaß jeder Pilot seine eigene Ausrüstung. Bei dem Piloten handelt es sich um Stabsunteroffizier Buss handeln bei der Aufnahme seines P-4 Jethelms. | |
Nach Dienstschluß (v.l.n.r.: Unbekannt; OLt. Hagen Hülfert; Hptm. Enno Schumacher; Hptm. Scholz (Chef der Inst-Staffel); Usch Hartmann, Major Erich Hartmann, unbekannt. | |
Am 02.09.1958 kamen nun die ersten "Sabre" Mk. VI zur 3. Staffel der Waffenschule 10 nach Oldenburg (3./WaSLw 10) aus der später das JG 72 gebildet wurde. Die Montage der 225 von der Luftwaffe bestellten "Sabre" Mk. VI wurde bei Dornier in Oberpfaffenhofen durchgeführt. | |
13.03.-14.03.59 | Der Bundesminister der Verteidigung, Franz-Josef Strauß besichtigte den Fliegerhorst und informierte sich über die Probleme und Einsatzfragen des Waffensystems "Sabre" Mk. VI. |
Begrüßung des Verteidigungsministers Franz-Josef Strauss durch den Geschwader Kommodore Erich Hartmann. Im Hintergrund der Rumpf mit Seitenleitwerk einer Douglas C47D "Skytrain" mit der sichtbaren Flugzeugkennung CA+012. |
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Hier ein Farbfoto aus der Kollektion Dr. Drube vom Besuch des Verteidigungsminister F.-J. Strauss. Die Personen von rechts nach links (soweit bekannt): Erich Hartmann, Staffelkapitän der 2. Staffel Werner Drube, F.-J. Strauss, unbekannt, unbekannt und Hptm. Harms (Kollektion Dr. Drube). | |
01.04.59 |
Befehlsgemäße Aufstellung des Jagdgeschwaders 73, daß dritte Geschwader der Bundeswehr, welches neben JG 71 und JG72 mit der "Sabre" Mk. VI ausgestattet wurde. |
Ende Mai 1959 |
Der Bestand von 50 Flugzeugen des Musters "Sabre" Mk. VI wurde erreicht. Auf Basis dieser Stückzahl wurde mit der Formung eines Tagjagdverbandes begonnen. |
25.05.59 | Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Josef Kammhuber (Im 2. Weltkrieg General der Nachtjagd und Kommandierender General des XII. Fliegerkorps vom August 1941 - November 1943. Ihm waren damit alle Verbände der deutschen Nacht-Luftverteidigung unterstellt. Nach ihm benannten die Alliierten die sogenannte "Kammhuberlinie", eine Kombination aus optisch, später radargeführter Luftabwehr, mit der die Luftwaffe versuchte, ein Eindringen alliierter Bombergeschwader zu verhindern.) , besichtigte das Geschwader JG71. |
06.06.59 |
Das JG 71 wurde mit dem Luftwaffenaufstellungsbefehl Nr. 110 vom 28. Januar 1959 offiziell durch den Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Josef Kammhuber indienst gestellt. |
Die Vorbereitungen im kleinen Dienstanzug laufen. Ein Hobart Tug Schlepper, der gleichzeitig auch als Startwagen diente, bringt eine Sabre Mark VI in Position. | |
Zum Farbvergleich wurde diese Aufnahme, ebenfalls aus dem Jahre 1959 ausgewählt. Damals noch ungetarnt (Kollektion Dr. Drube). | |
Auf den Fotos ebenfalls, neben Generalleutnant Josef Kammhuber erkennbar, Generalleutnant Martin Harlinghausen. Zu dieser Zeit war er Kommandeur der Luftwaffengruppe Nord. | |
Das Abschreiten der Front durch (v.r.n.l.) Major Erich Hartmann, den Kommandeur der Luftwaffengruppe Nord Generalleutnant Martin Harlinghausen und den Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Josef Kammhuber (Kollektion Dr. Drube). | |
Schön zu erkennen die aufgereiten Maschinen des Geschwaders (Kollektion Dr. Drube). | |
Wer war KAMMHUBER, Josef (nachfolgend der militärische Lebenslauf)?: (DOB: 19.08.96 in Burgkirchen/Oberbayern). (i.G.). (R). 19.08.14 entered the Heer. WWI served in the Infanterie and Ingenieurtruppe, rising to Lt. 10.09.17 promo to Lt. (RDA 17.09.17) Postwar, stayed with the Reichswehr (Inf.). 01.7.22 RDA changed to 01.09.15. 01.10.24 appt Adj. of I./Inf.Rgt. 19. 01.04.25 promo to Oblt. 1929 trained as a pilot. 01.10.29 trf to RWM/Abt. T.1. 01.05.30 went to Lipezk for secret advanced flight training (to 30.09.30). 01.11.30 on the Geheime Fliegerliste. 01.02.31 promo to Hptm. 14.06.31 detached for more training with Flugzentrum Lipetsk in Russia (to 31.07.31). 01.04.33 Hptm., Referent Gruppe I (Taktik) /Abt.1 (L) (Heer) /Luftschutzamt. 01.6.33 Hptm.i.G., in the RLM. 01.09.33 trf to the Luftwaffe from the Heer with a rank of Hptm. 01.10.33 appt Gruppenleiter in the Organisations-Abt. LA II/RLM. 01.10.34 promo to Maj. 29.07.35 concurrently ordered to fighter training course at Schleissheim. 12.08.35 concurrently ordered to take part in the journey of the airship “Graf Zeppelin” to South America. 26.09.35 attached to the Rgt. “Gen.Göring” as a tactical advisor. 13.11.35 trf to Genstab d.Lw. 15.02.36 ordered to Fliegergruppe. Döberitz (to 14.03.36). 15.03.36 ordered to Fliegergruppe Damm for training as a unit leader (to 31.03.36). 01.04.36 appt Kdr. I./JG 134 and concurrently Kdt. Fl.H. Dortmund. 01.10.36 promo to Obstlt. 01.03.37 Obstlt., Kdr. I./JG 134 Dortmund, appt Ia in Stab/Luftkreis–Kdo. II, Berlin (Stettin?). 01.11.37 appt 2. Abt.Chef in RLM. 01.02.38 appt Chef of the Organisationsstab in RLM. 25.07.38 concurrently ordered to I./JG 235, Bad Aibling. 01.01.39 promo to Oberst. 01.02.39 appt Offizier z.b.V. des RLM und Ob.d.L. (pending orders) and then ordered to FFS Neuruppin. 25.06.39 concurrently ordered to BFS Wesendorf. 14.08.39 concurrently ordered to Lw.Schul- und Versuch-Rgt., Köthen. 14.12.39 appt provisional Chef des Genst./Lfl. 2. 19.12.39 appt acting Ch.d.Stabes/IV. Fliegerkorps (to 27.12.39). 27.12.39 appt Chef des Genst./V. Fl.Korps. 12.01.40 appt Offizier z.b.V. des RLM. und Ob.d.L. (pending orders). 21.03.40 appt Kommodore KG 51. 03.06.40 Oberst, Stab/KG 51 POW after his Ju 88 A (9K+AA) suffered dive brake failure while attacking Étampes airfield and was then attacked by French fighters of GC I/3 and I/8; belly-landed S of Cocherel, 15 km ENE of Meaux. 01.07.40 appt Offizier z.b.V. des RLM und Ob.d.L. (pending orders). 12.07.40 appt Kommodore KG 1. 17.07.40 appt Kdr. 1. NJ-Div. 17.10.40 promo to Gen.Maj. 09.07.41 awarded Ritterkreuz. 09.08.41 received RDA of 01.07.40 and appt Kommandierender Gen. des XII. Fl.Korps. 01.10.41 promo to Gen.Lt. 01.01.43 promo to Gen.d.Fl. 18.05.43 Oberst, Stabsstaffel/KG 53 unhurt - Ju 88 A-1 (9K+AA) crashed via Lechfeld a/f. 15.09.43 appt Inspekteur der Nachtjagd (to 19.11.43). 20.11.43 appt acting Chef Lfl. 5. 23.12.43 appt permanent Chef Lfl. 5, and from summer 1944 Ob.d.Lfl. 5. 16.09.44 Gen.d.Flieger, appt Komm.Gen.d.Dt.Lw. in Norwegen (to 10.10.44). 10.10.44 assigned to Führerreserve OKL. 02.02.45 appt Sonderbeauftragter des Reichsmarschalls für die Abwehr viermotoriger Kampfverbände/RLM (to 08.05.45). 17.03.45 concurrently appt Bevollmächtigter für Strahlflugzeuge/Gen.St.d.Lw. (to 08.05.45). 03(04?).06.45 captured at Hüthum(?), then became U.S. POW. 04.12.45 repatriated. 20.04.48 released. (n.d.) worked as a wine representative in Bavaria. 06.06.56 entered the Bundesluftwaffe, promo to Generaleutnant and became the first Inspekteur der Bundesluftwaffe. 6) |
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Das Geschwader mit Musikzug und einem Teil seiner Flugzeuge ist zur Meldung aufgestellt. | |
Das gleiche Bild noch einmal in Farbe. Angetreten zur Meldung an den Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Kammhuber eine Abordnung des 3. Musikkorps aus Münster sowie die Ehrenkompanie des JG 71 (Kollektion Dr. Drube). | |
Die Ehrengäste. | |
Der Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Josef Kammhuber im Gespräch (Kollektion Dr. Drube). | |
Der Kommandeur der Luftwaffengruppe Nord Generalleutnant Martin Harlinghausen im Gespräch mit dem Befehlshaber der 2. Allied Tactical Air Force Marshal Sir Humphrey Edward-Jones (RAF) und einem Group Captain (Oberst) der kanadischen Luftwaffe (Kollektion Dr. Drube). An dieser Stelle dem Leser Klaus Kropf vielen Dank für seine Ergänzungen!!! | |
Die Maschinen der 1. und 2. Staffel. | |
Der erste Überflug in Viererblockformation. | |
Der zweite Überflug im Dreierschwarm. Vorne Stabsschwarm, links 1. Staffelschwarm, rechts 2. Staffelschwarm. | |
Dritter Überflug, das erste Jagdgeschwader 71 der Bundeswehr malt seine Nummer an den Himmel über Ahlhorn. | |
16.07.59 |
Absturz der T-33A mit der Kennung JA-395, Seriennr. 58-593 als Folge von technischen Problemen. 3) |
"Nachdem das Flugzeug auf dem Flugplatz gestartet war und sich ein wenig vom Boden gehoben hatte und der Pilot das Fahrgestell bereits eingezogen hatte, stellte er plötzlich fest, dass das Düsenflugzeug nicht genügend Fahrt bekam. Er entschloss sich also zu einer Bauchlandung. Dabei durchbrach die Maschine den Begrenzungszaun des Flugplatzes und kam auf der Visbeker Straße zum Stehen. Die beiden Insassen (Olt. Horst Arnodt und Uffz Gerd Poelchau) stiegen schleunigst aus, weil sie befürchteten, dass das Flugzeug explodieren werde. Die Maschine geriet zum Glück nicht in Brand, war aber durch das Durchfahren des Zaunes und der notwendigen Bauchlandung schwer beschädigt." Die Maschine wurde anschließend ausgemustert 09) 17) |
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Anbringung des Tulpenmusters auf den Maschinen. Zur Unterscheidung der Staffeln erhielt die 711. Stafel eine rote Schnauze, die 712. Staffel eine gelbe Schnauze. Zunächst wurde das Tulpenmuster nur an der Flugzeugnase angebracht. Später auch am Seitenleitwerk. Das Tulpenmuster trugen bereits die Einsatzmaschinen der 9. Staffel JG 52 von Erich Hartmann während des 2. Weltkrieges über Rußland. | |
Die obige Aufnahme zeigt die Maschine des Geschwaderkommodore Erich Hartmann mit der Kennung JA-111 (Werknr.: 1625) und dem berühmten Tulpenmuster in der Staffelfarbe der 1. Staffel Rot (Kollektion Weber). | |
Fw. Carstensen bereitet sich auf der JA-106 (WerkNr. 1799) auf seinen Flug vor. | |
Das Tulpenmuster wurde aber nicht nur auf der "Sabre" Mk. VI. angebracht: | |
Hier eine Piaggio P.149D mit der Kennung JA+392 in seiner Funktion als Schulungs- und Verbindungsflugzeug ohne Tarnanstrich. Im Hintergrund der ehemalige Tower auf dem Fliegerhorst Ahlhorn. | |
Die obige Aufnahme zeigt die T-33A JA-395 und der Seriennummer 58-637 mit dem Tulpenmuster der 1. Staffel des Richthofengeschwaders JG 71. Interessant ist, daß das Seitenleitwerk der Maschine ebenfalls in rot lackiert wurde. | |
Sept. 1959 |
Anbringung des Tulpenmusters am Seitenleitwerk der Maschinen. |
16.11.59 | Major Schröter übernimmt als erster Kommodore die Dienstgeschäfte des Jagdgeschwaders 73. |
24.11.59 | Besuch der Niedersächsischen Pressekonferenz. |
30.11.59 | Das Jagdgeschwader 73 verlegt zum Fliegerhorst Oldenburg und wird dort am 1. Dezember 1959 in Dienst gestellt. |
15.12.59 | Die Fliegerhorstgruppe lud 35 bedürftige Kinder zu einer Weihnachtsfeier ein, eine nunmehr liebgewonnene Tradition. |
Bis zum Ende des Jahres absolvierte das Geschwader bereit 5.627 Flugstunden. | |
1960 |
12.05.60 | Das Geschwader erhielt den ersten höheren Besuch durch den Oberbefehlshaber der französischen Luftwaffe, Général de L'Armee de L'Air Paul Steéhlin. |
„Der Oberbefehlshaber der franz. Luftwaffe, General Paul Stehlin, besuchte am Vormittag, den 12 Mai, den NATO-Fliegerhorst Ahlhorn, wo er von General Harlinghausen, dem Kommandierenden General der Luftwaffengruppe Nord, begrüßt wurde. Der hohe französische Gast war begleitet, vom deutschen Generalmajor Hermann Plocher, vom Militär-Attache der französischen Botschaft in Bonn, Colonel Wirth und von französischen und deutschen Luftwaffen-Offizieren. General Harlinghausen begrüßte den Gast auf der Flightline und stellte ihn anschließend den Kommodore des JG 71, Major Hartmann, vor, der dann die Vorstellung der zur Begrüßung angetretenen weiteren Offiziere, der Staffelkapitäne und Chefs vornahm. Unmittelbar nach der Ankunft begann der französische Oberbefehlshaber mit der Besichtigung des Geschwader-Gefechtsstandes und des Towers und anschließend weiteren Einrichtungen. Noch während der Besichtigung starteten einige Rotten der Düsenjäger zu Übungsflügen. Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Kasino-Speisesaal setzte General Stehlin mit dem Kraftfahrzeug die Fahrt nach Oldenburg fort.“ 10) | |
01.06.60 | Das Geschwader wurde der NATO unterstellt. |
Die obigen Aufnahmen zeigen das innere des damaligen Gefechtsstand des Geschwaders. Schön an der Wandtafel zu erkennen, den Einsatzstatus und Stärke der deutschen Geschwader (Kollektion Dr. Drube). | |
06.06.60 | "Wegen vorsätzlichen Ungehormsams verurteilte das Delmenhorster Schöffengericht einen 24 Jahre alten Fliegerstabsunteroffizier zu sechs Wochen Strafarrest ohne Bewährung. Er hatte am 6. April dieses Jahres als Rottenführer in einer Jagdstaffel den Auftrag, von Ahlhorn aus zu einem Navigationstiefflug zu starten. Als Wendepunkt wurde Bocholt in Westfalen festgelegt. Außerdem war befohlen worden, nicht unter 800 Meter Höhe zu fliegen. Er handelte jedoch gegen den Befehlt. Als er die Schleife über Bocholt zog, reizte es ihn, über das Wohnhaus seiner Eltern zu fliegen. Er zog dabei die Maschine nach unten. Dabei rasierte er in 30 Meter Höhe mit dem rechten Tragflügel die Spitzen einiger Pappeln ab. Es gelang ihm jedoch die Maschine abzufangen und zurückzufliegen. An dem Flugzeug entstand ein Schaden von 21.000 DM. Er hatte bei der Übertretung des Befehls mit seinem Leben gespielt." 11) |
Auf dem obigen Foto sieht man die Beschädigung an der F-86 Mk 6 JA-240 nach der Baumberührung (Kollektion Kropf). 17) |
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12.06.60 | Der erste Absturz mit tödlichen Ausgang beim JG 71. Beim Rückflug vom Tag der offenen Tür auf dem Fliegerhorst Husum stürzte der Stabsunteroffizier Egon Osenberg mit der "Sabre" Mk. VI JA-121 bei Hemmerwurth nordwestlich der Stadt Heide (Eigermündung vor Tönning) ab. Unfallursache war ein technischer Defekt (Fehlfunktion des Schubhebels) an der Maschine sowie ein nicht nutzbarer Schleudersitz (durch einen gesteckten Sicherungsstift war der Schleudersitz nicht nutzbar). Ein manueller Ausstieg misslang. In dem Buch von Klaus Kropf findet sich ein Foto der verunglückten Maschine.2) 3) 17) |
27.07.60 | Der Oberbefehlshaber der türkischen Luftwaffe, Generalleutnant Orgun statte in Begleitung verschiedener türkischer Offiziere und Generalmajor Plocher dem Geschwader einen Informationsbesuch ab. Anschließend besuchte der türkischer General Oldenburg. 12) |
17.08.-18.08.60 | Über Einsatz- und Organisationsfragen informierten sich die Luftwaffen-Attachés der NATO-Partner Italien, USA, Niederlande, Dänemark und Frankreich. |
15.10.60 | Aufgrund der katastrophalen Wetterverhältnisse stellt das JG 71 Soldaten für die Ernteeinsätze im Landkreis Oldenburg ab. |
07.12.60 | Die Maschine von Flt. Lt. Richard Millward (RAF) (JA-240; Werk-Nr. 1637) erleidet in 30.000 Fuß Höhe einen Triebwerksausfall. Der Pilot blieb unverletzt während die Maschine in Spreda (westlich von der Ortschaft Langförden) abstürzte und Totalschaden erlitt. 17) |
In 1960 wurden insgesamt 10.782 Flugstunden geflogen. |
1961 |
12.01.61 | Oberleutnant Horst Arnodt (JD-249, Werk-Nr. 1628) kollidierte in 9.200 m (30.000 Fuß) Höhe bei Nordhorn mit dem Flugzeug von Stabsunteroffizier Hans-Uwe Fischer (JD-240; Werk-Nr. 1637) und stürzte tödlich ab. Hans-Uwe Fischer konnte sich mit dem Schleudersitz retten und überlebte. 17) |
„In einigen Tausend Metern Höhe stießen am 12. Januar um 11.39 Uhr über der Grafschaft Bentheim zwei auf dem Flugplatz Ahlhorn (JG71) stationierte Bundeswehr Düsenjäger vom Typ F-86 während eines Übungsfluges bei klarer Sicht zusammen. Die Maschine des 28jährigen Oberleutnants Horst Arnoldt explodierte in der Luft. Arnold wurde mit seiner Maschine zerrissen. Der Pilot der anderen Maschine, der Stabsunteroffizier Hans-Uwe Fischer, konnte sich mit dem Fallschirm in Sicherheit bringen, wurde aber schwer verletzt. Die Trümmer der Maschine des Oberleutnants wurden von Klausheide bis Füchtenfeld verstreut. Fischers Maschine bohrte sich unweit einer Gassonde in Hohenkörben bis zum Leitwerk in den Boden und brannte aus. Augenzeugen beobachtete unmittelbar vor dem Unglück in der Nähe der beiden verunglückten Düsenjäger eine dritte Maschine, die - wie sich herausgestellt hat - niedeländischer Nationalität war. Das niederländische Luftfahrtministerium gab schon am Unglückstag eine Verlautbarung über den Zusammenstoß zweier deutscher Düsenjäger heraus und nannte als Information einen holländischen Piloten, der den Zusammenstoß in der Luft etwa wie folgt geschildert hatte: "Ich sah einen ungeheuren Feuerball und dann flogen Metallfetzen durch die Luft". Der Holländer konnte seine Maschine, die bei der Explosion der deutschen ebenfalls beschädigt worden war, auf dem Flugplatz Twente bei Oldenzaal sicher zu Boden bringen. Die Bevölkerung an den Absturzstellen kann von Glück reden, dass der Wrackteile-Regen und die Maschine des Unteroffiziers auf freiem Feld niedergingen.“ 13) | |
19.04.-21.04.61 | Das heutige Geschwaderwappen entsteht auf eine Idee von Hauptfeldwebel Gert H. Poelchau. |
21.04.61 | An diesem, den 43. Todestag von Manfred von Richthofen, verlieh Bundespräsident Heinrich Lübke dem JG 71 den Namen "Richthofen". Generalleutnant Josef Kammhuber als Inspekteur der Luftwaffe heftete dem Kommodore, Oberstleutnant Erich Hartmann, das erste Ärmelband an die Uniform. Gleichzeitig erhielten das Jagdbombergeschwader 31 (JaBoG 31) in Nörvenich (stellvertretend durch seinen Kommodore Oberst Gerhard Barkhorn) den Namen "Boelcke" und das Aufklärungsgeschwader 51 (AG 51) in Ingolstadt (stellvertretend durch seinen Kommodore Oberstleutnant Walter Grasemann) den Namen "Immelmann". |
von links nach rechts: Bolko Frhr. von Richthofen, Oberstleutnant Erich Hartmann, Inspekteur der Luftwaffe Generalleutnant Josef Kammhuber. Man beachte die umfänglichen Ordensspangen auf den jeweiligen Uniformen. | |
Die obige Farbaufnahme zeigt die drei jeweiligen Geschwaderkommodore Walter Grasemann, Gerhard Barkhorn und Erich Hartmann, die stellvertretend für die Geschwader das neu gestiftete Ärmelband in Empfang nahmen. Links neben dem Rednerpult steht Generalmajor Plocher (Kollektion Weber). | |
18.06.61 | Großflugtag auf dem Fliegerhorst Ahlhorn. |
Gut zu erkennen die Flugzeuge aus den Anfängen der Bundeswehr. In diesem Fall das Wasserflugzeug Grumman HU-16 Albatross der Marine sowie rechts daneben eine Hawker Sea Hawk Mk. 100 ebenfalls von der Marine. Und natürlich die Tausende von Besuchern, die trotz des schlechten Wetters den Weg nach Ahlhorn gefunden hatten. | |
Damit der Leser eine Vorstellung davon bekommt, wie die Lackierung der Grumman HU-16 Albatross ausgesehen hat, habe ich einmal ein Foto der wahrscheinlich identischen Maschine hier eingefügt. Aufnahmeort ist allerdings nicht der Fliegerhorst Ahlhorn, sondern der Flugtag auf dem Fliegerhorst Oldenburg im Jahre 1961 (Kollektion Dr. Drube). | |
Mit eingeklappten Tragflächen wird eine Fairey Gannet ASW erkennbar, ursprünglich als U-Boot Jäger konzipiert. Unschwer an der Anzahl der Regenschirme erkennbar fiel der Flugtag wörtlich ins Wasser. | |
"Ausgerechnet heute muss es regnen!" Diese wenigen Worte konnte man tausendfach auf dem FH in Ahlhorn hören. Regen, Regen und nochmals Regen. Der Beginn der Veranstaltung, der auf 14.00 Uhr festgelegt worden war, musste um eine Stunde verschoben werden. Aber dann sah der Himmel noch grau in grau aus. Lediglich die Sanitätsstaffel mit dem Hubschrauber und dem Jeep konnten in Aktion treten und dem gerade nicht zuversichtlich gestimmten Publikum einige Darbietungen zeigen. Der Mann am Mikrofon versuchte, den Zuschauermassen Mut einzuflößen. Indem er um 14.00 Uhr optimistisch erklärte, in Wilhelmshaven schiene die Sonne. Diese gleiche Meldung ließ der Lautsprecher um 16.00 Uhr los, allerdings schien dann schon in Oldenburg wieder die Sonne. Leider aber nicht in Ahlhorn. Und das war das große Missgeschick. Wieviel Arbeit hatten sich die 1.200 Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften gemacht, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Aber alles fiel ins Wasser. Die Polizei, die über 100 Mann aufgeboten hatte, organisierte da Parkproblem ausgezeichnet. Leider verschwanden die Zuschauer zu frühzeitig, so dass, als das eigentliche Programm kurz nach 17.00 Uhr begann, bereits mehr als de Hälfte der Zuschauer den Platz verlassen hatten. Was zunächst ie deutsche Mannschaft trotz sehr niedriger Wolkendecke bot, war fliegerisches Können in höchster Vollendung. Aber auch der belgische Pilot, die italienischen Meister am Himmel und das britische 92. Squadron standen den erstgenannten in keiner Weise nach. Dieser Großflugtag sollte etwa 150.000 Menschen aus Norddeutschland anlocken, anwesend war schätzungsweise aber nur die Hälfte. Alle hatten sich auf den Flugtag in Ahlhorn gefreut, doch der Regen hat gnadenlos einen Strich durch alle Hoffnungen gemacht. Allerdings konnten diejenigen, die ausharrten, zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr doch noch Flugkunst in höchster Vollendung sehen." 14) | |
26.06.-07.07.61 |
In Leeuwarden in den Niederlanden fand der 4. Schießwettbewerb für NATO-Flugzeuge statt. Als erster deutscher Verband nahmen Angehörige des JG 71 "Richthofen" zusammen mit Teams aus Kanada, Belgien, Niederlande, Dänemark, Norwegen und Italien an dem Wettbewerb teil. Die deutsche Auswahl erreichte den 5. Platz. |
Nachfolgend das deutsche Kontingent, angetreten auf dem Flugfeld in Leeuwarden: | |
(Kollektion Dr. Drube) | |
Die Teilnehmer des JG 71 "Richthofen" an der Fighter Competition 1961 in Leeuwarden, v.l.n.r.: Fw. Carstensen; SU Namyslo; Fw. Rack; Fw. Wicke; OLt. Batz und OLt. Heinz Laube (später Brigadegeneral). | |
Die gleiche Gruppe noch einmal auf einem Farbfoto. Im Hintergrund die JA-244 (WerkNr.1634) der 2./JG 71 in Staffelfarbe gelb (Kollektion Dr. Drube). | |
Das technische Begleitpersonal mit zwei Damen in Landestracht. | |
Das deutsche Kontigent erreichte, wie auf der Ergebnistafel oben ersichtlich, bekanntlich den 5. Platz (Kollektion Dr. Drube). | |
Nochmal die Piloten des deutschen Kontigents. Sehr schön zu erkennen, daher kam das Foto in die engere Auswahl die "Beschriftungen" und "Bemahlungen" der JA-103 (WerkNr. 1806) (Kollektion Dr. Drube). | |
09.08.61 | Oberleutnant Hagen Hülfert (JA-121; vormals JD-101; Werknr. 1676) stürzte nach Kollision in Höhe von ca. 4.800 m(16.000 Fuß) während eines Sinkfluges nach Sichtflugregeln mit seinem Rottenflieger Stabsunteroffizier J. Kammann (BB-133; Werk-Nr. 986) von der Waffenschule 10 bei Hölingen/Wildeshausen ab. Er wurde ohne Schleudersitz aus dem Cockpit geschleudert und starb, da die Fallschirmleinen teilweise zerstört wurden. Sein Rottenflieger wurde ebenfalls durch den Sog aus dem Cockpit gerissen und überlebte. Die Trümmer der Maschine JA-121 verteilten sich über dem Kollisionsort, die der BB-133 kamen in Richtung Beckstedt herunter. 17) |
"Conrade. Ein furchtbares Unglück ereignete sich über der Gemarkung Strohe. Zwei Düsenjäger des Richthofen-Geschwader 71 in Ahlhorn stürzten ab. Wie das Unglück genau geschehen ist, kann er erst nach genauer Prüfung des Sachverhalts festgestellt werden. Augenzeugen, die das Unglück in der Luft aus der Nähe miterlebten, schilderten den Vorgang folgendermaßen: "Wir hörten Düsenjäger in der Luft. Plötzlich ein ohrenbetäubender Krach. Wir schauten hoch und sehen einen Feuerball am Himmel. Eine Maschine kommt nicht weit, bis sie in der Nähe von Strohe abstürzt. Die andere flog, vom Feuer eingehüllt Richtung Beckstedt weiter. Ein Pilot konnte sich mit dem Fallschirm retten. Das haben wir gesehen. Beim zweiten Piloten öffnete sich der Fallschirm nicht, er flatterte nur." Wer die Absturzstellen gesehen hat, weiß von den vielen Trümmern. Das Unglück geschah am Mittwochnachmittag, den 9. August, gegen 16.00 Uhr. Der tödlich verunglückte Pilot der Ahlhorner Jagdstaffel ist ein Oberleutnant, der erst kürzlich getraut wurde." 15) | |
15.11.-17.11.61 | Die fliegende Gruppe mit Teilen der Technik verlegt vorübergehend nach Wittmund, dem späteren Stammsitz des Geschwaders. |
In 1961 wurden insgesamt vom Geschwader 9.373 Flugstunden absolviert. |
1962 |
20.02.62 |
Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Josef Kammhuber, inspizierte erneut das Geschwader. |
An dieser Stelle soll nachfolgend auf die weiteren militärischen Dienststellen auf dem Fliegerhorst mit ihren Soldaten und Zivilangestellten hingewiesen werden, ohne dem ein taktisches Jagdgeschwader nicht funktionieren konnte. Es hing von deren Einsatzwillen der Soldaten auf dem Tower, der Feuerwehrleute, der Techniker, der Kantinenmitarbeiter, der F- und Sicherungsstaffel, der Nachrichtenstaffel, dem SAN-Bereich usw. ab wie gut bzw. wie schlecht ein Geschwader im Ganzen harmonisierte: | |
Die Feuerwehr: | |
Nachfolgend noch zwei Farbaufnahmen aus dem Jahre 1962. Wohl ein Fahrzeug (Borgward) der Fliegerhorstfeuerwehr in Bereitschaft (Kollektion TGFA). | |
Und hier die Besatzung in Bereitschaft. Scheinbar musste wohl immer ein Feuerwehrmann den feuerfesten und hitzebeständigen Anzug tragen (Kollektion TGFA). | |
Die Flugsicherung: | |
Der provisorische ehemalige Tower (Kollektion Weber). | |
Der Nachfolger ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Mittlerweile fiel das Gebäude den Restruktierungsmaßnahmen des jetzigen Eigentümers des Platzes zum Opfer. | |
(Hinweis Verfasser: Der militärische Lebenslauf von Hr. Konrad Pingel, der 1976 als Oberstleutnant verabschiedet wurde, findet sich in der Ausgabe Luftwaffen-Revue Nr. 4 von 2015 des Deutschen Luftwaffenringes e.V.) | |
Warte beim Betanken der Maschine. Die Tanks der Sabre wurden noch einzeln mittels Schwerkraft gefüllt. | |
Warte beim Befüllen der Maschine JA-114 (WerkNr.1803 ) mit Sauerstoff. Im Hintergrund die JA-116 (WerkNr. 1630). | |
Die Werft mit ihrer Inst.-Staffel: | |
Schon damals das A und O der Fliegerei - die Wartung der Maschinen. | |
Fast am Boden liegend die JA-120 (WerkNr.1769). 100-Stunden-Kontrolle. | |
Die Aufnahme von 1962 zeigt Soldaten der Inst-Staffel (v.l.n.r.): Hptm. Scholz; Hptm. Werner; Hptm. Prahl; Tucher; Kaiser; Ahrens; Nowalk; Almeroth; Schöllermann; Tripler; Hartrich; Weber; Seidel; Berner; Cordes. | |
Die San-Staffel: | |
Aber es gab nicht nur "Dienst" auf dem Fliegerhorst, wie die nachfolgende Aufnahme deutlich macht. Sie zeigt Soldaten mit ihren Familienangehörigen beim Sonnenbaden im ehemaligen Schwimmbad auf dem Platz. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1959 (Kollektion Dr. Drube). | |
15.05.62 | Leutnant Rudolf Rohe stürzte aus ca.1.800 m (6.000 Fuß) tödlich mit seiner "Sabre" Mk. VI (JA-373; vormals: JD-233; WerkNr. 1649) bei einem Übungsflug ab. 12 Nautische Milen nördlich von Wangerooge. 17) |
29.05.62 | Major Günther "Jolle" Josten übernahm das Geschwader (bis 1967) von Oberstleutnant Erich Hartmann, der nach Köln-Wahn versetzt wurde. Günther Josten war bereits seit der Einführung der "Sabre" Mk. V als Fluglehrer der WaSLw 10 bestens mit dem Waffensystem "Sabre" vertraut. |
Am Rednerpult Major Günther Josten, rechts daneben Oberstleutnant Erich Hartmann und Oberstleutnant Kaupisch. | |
Wer war JOSTEN, Günther (nachfolgend der militärische Lebenslauf)?: (DOB: 07.11.21 in Rhynern/Westfalen). (RE, DKG). 01.40 entered the Luftwaffe. 01.11.41 in JGr. Drontheim. 01.01.42 promo to Lt./A1. 06.07.42 trf to Erg.JGr. Ost. Late 08.42 trf to 3./JG 51. 03.09.42 trf to I./JG 51. 09.11.42 unhurt - Fw 190 force-landed 4 km E of Radinovo due to engine damage. 22.03.43 Uffz., with 1./JG 51. 08.06.43 Uffz., 1./JG 51. 01.07.43 promo to Fw. and became an officer candidate. 25.07.43 Fw., 1./JG 51. 13.08.43 Fw., 1./JG 51. 20.09.43 Fw., awarded the Ehrenpokal. 20.09.43 Ofw., 1./JG 51. 22.09.43 trf to LKS 4. 17.10.43 Fw., awarded DKG, 1./JG 51. 01.01.44 (11.05.44?) promo to Lt. 05.02.44 Ofw., awarded Ritterkreuz, 3./JG 51. 05.04.44 Obfhr., 1./JG 51. 22.06.44 Lt., 1./JG 51. 18.07.44 Oblt., appt Staka 3./JG 51 (to 12.04.45). 20.07.44 attained his 100th air victory. 12.08.44 Lt., 3./JG 51. 09.10.44 Lt., 3./JG 51. 01.11.44 promo to Oblt. 28.03.45 Oblt., awarded Eichenlaub, Staka 3./JG 51. 12.04.45 Oblt., appt Kdr. IV./JG 51 (to 28.04.45). Credited with c.420 combat missions and 178 air victories. 20.07.56 joined the Bundesluftwaffe, as Hptm. 07.11.57 appt Staka 1./WaSLw 10 (to 10.10.61). 1961 trf to JG 73. 21.08.62 appt Kommodore JG 71 (to 30.03.67). 01.10.72 appt Divisionskommandeur 4. Lw.Div. until retirement as an Oberst i.G. on 31.03.81. Never shot down. †07.07.2004 in Aurich/Ostfriesland. 6) |
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Wer mehr über die Person Günther Josten erfahren möchte: Josten, Günther: Gefechtsbericht. Kriegstagebücher 1939-45. Kommodore in der Starfighter Krise. |
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06.06.62 | Der Kommandeur der 3. Luftverteidigungsdivision, Generalleutnant Walther, informierte sich über Einsatz- und Organisationsfragen des Geschwaders. |
13.06.62 | Stabsunteroffizier Bert Luthmer (JA-231; WerkNr.1640) stürzte mit seiner Sabre Mk. VI 12 sm nordöstlich Helgoland tödlich ab. Das Flugzeug verließ mit steilem Sinkflug aus ca. 8.000 m (26.000 Fuß) eine Viererformation. Kein Ausstiegsversuch. 17) |
04.07.62 | Beförderung Major Günther Josten zum Oberstleutnant. |
01.08.62 | Das Geschwader verlegte zurück nach Ahlhorn. |
In 1962 wurden insgesamt vom Geschwader 10.151 Flugstunden absolviert. Eine Leistung, die unter Berücksichtigung der damaligen Umstände uneingeschränkte Hochachtung fand. Damals soll der Liter F-40 nur 6 - in Worten sechs - Pfennig gekosten haben. 16) |
1963 |
21.02.63 | Taktische Überprüfung TAC-EVAL durch ein Prüfungsteam der 2. ATAF. |
22.02.63 | Das JG 71 "Richthofen" und das LTG 62 schieden aus dem Kommandobereich der 3. Luftverteidigungsdivision Münster aus und wurden der 4. Luftwaffendivision in Aurich unterstellt. |
15.03.63 | Ein Vorkommando unter Führung des Kommandeurs der technischen Gruppe JG 71 "Richthofen", Major Simon, verlegte nach Wittmund, um das eingehende Gerät für das Waffensystem F-104 Starfighter zu übernehmen. |
05.04.63 | Der türkische Luftwaffen-Oberbefehlshaber, Generalleutnant Irfan, stattete dem Geschwader einen Besuch ab. |
26.04.-30.04.63 | Die gesamte Technische Gruppe verlegte bei gleichzeitiger Überführung aller F-86 Sabre nach Wittmund. Grund für die längere Verlegung waren die schlechten Wetterverhältnisse, die das Überfliegen der Flugzeuge in 2 Tagen nicht zuließen. |
1964 |
August 1964 |
Noch einmal verlegte die 713. Staffel für kurze Zeit von Oldenburg unter Führung von Hauptmann Böhm nach Ahlhorn. Der Aufenthalt währte aber nur bis zum 28.09.1964. Danach erfolgte die endgültige Verlegung nach Wittmund. |
1966 |
22.12.66 | Die letzten "Sabre" Mk. VI verließen das JG73 und schieden damit aus dem aktiven Dienst aus. Damit endete auch die Ära der kanonenbewaffnete Jäger und die Epoche des freien Jagdfliegers. |
Canadair CL-13B Mk. 6 Sabre JA-113 mit der Werknr. 1800 in ungetarnter Ausführung. |
1993 |
Ich hatte doch tatsächlich verdrängt, daß bis zum Jahre 1993 eine Sabre Mk. VI in Staffelfarbe der 1. Staffel jahrelang auf einem Sockel zwischen der F-Staffel und der Lw-Sichrungsstaffel befunden hat. Nachfolgend eine Aufnahme dieser Maschine. Nach Angaben aus dem Mitteilungsblatt "Rotorblatt" wurde das Flugzeug von dem Mechaniker Gerold Nüstedt abgebaut und seinerzeit an das Lutwaffenmuseum nach Utersen gebracht. Wie in der Einleitung bereits erwähnt ist nun der Verbleib der Maschine geklärt. Sie befindet sich heute mit silberner und mit Kennungen der USAF im Flugzeugmuseum Wenigerode. Ein nachfolgendes Foto zeigt sie in ihrer heutigen Version. |
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Ob es sich um die ursprüngliche Maschine mit der Kennung JA-110 mit der Werknr. 1624 gehandelt hat, darf bezweifelt werden. Lt. Wache ist diese Maschine 1973 nach Iran/Pakistan gegangen. Nein, tatsächlich handelte es sich bei der JA-110 um die ehemalige JB-112 mit der Werknr. 1775, die sich heute im Flugzeugmuseum Wernigerode mit der amerikanischen Kennung "FU-972" befindet. Die originale FU-972 befindet sich übrigens auf der Seymour Johnson Air Force Base, North Carolina (Kollektion TGFA). |
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Quelle:https://commons.wikimedia.org/wiki/File:F-86_Sabre_FU-972.JPG |
Piloten: |
Die zweite Staffel: v.l.n.r.: (stehend) OLt. Meishner, SU Lorbeer, OLt. Pötter, SU Wallner, Staffelkapitän Hptm. Drube, OLt. Schumacher, SU Holzmann, Hptm. Kruppa, (knieend) SU Fischer, SU Rauzenberg, SU Tuleweit und SU Pethke. |
Nochmal die "Zwote" aus dem Jahre 1960 (Herbst oder Ende des Jahres): (jeweils von links nach rechts: obere Reihe: SU Lorbeer, SU Fischer, SU Pethke, OLt. Schumacher, OFw Meyer, OLt Gums, SU Tuleweit, OLt. Meishner. mittlere Reihe: Unbekannt, SU Hennig, SU Peter Fischer, Staffelkpitän Hptm. Drube, SU Empl, SU Osmers, SU Kranz. untere Reihe: SU Bredenkötter, SU Sandner, SU Rauzenberg, SU Holtzmann (Kollektion Dr. Drube). Die fehlenden Namen lieferte der Leser Klaus Kropf. Vielen Dank hierfür!!!
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Die erste Staffel: stehend v.l.n.r.: Olt. Gums; Olt. Kruppa; Flt Lt. Davis (RAF); Hptm. Schumacher; Staffelkapitän 1. Staffel Hptm. Müller; Lt. Batz; Lt. Hülfert; SU Lorbeer; SU Fischer, Peter. Sitzend v.l.n.r.: SU Namyslo; SU Buss; SU Meisterfeld; SU Sandner; SU Osenberg. Die Aufnahme entstand beim Schießkommando auf Sylt im September/Oktober 1959 (An dieser Stelle wieder ein großes Dankeschön an den Leser Klaus Kropf für seine Korrekturen!!!). |
Das Pendant zur 2. Staffel - das Gruppenbild der 1. Staffel ist nun auch vorhanden (Kollektion Dr. Drube): obere Reihe: SU Buss, SU Lewecke, StFw Bredhauer, OLt Arnodt, SU Schuster, SU Widmann, Fw Giese, OLt. Hülfert. Mittlere Reihe: Hptm. unbekannt, Olt. Böhm, SU Poelchau, Staffelkapitän Hptm. Müller, OLt. Schlimper, SU Wicke, OLt Rühmann. Untere Reihe: SU Sedlmayr, SU Kreikenbom. Die fehlenden Namen lieferte der Leser Klaus Kropf. Vielen Dank hierfür!!! |
Quellen: |
01) Wache, Siegfried: F-40 Flugzeuge der Bundeswehr. Canadair Sabre Mk.5/Mk.6 Bmvd-Verlag 2004.
02) Kropf, Klaus: Deutsche Starfighter. Die Geschichte der F-104 in Luftwaffe und Marine der Bundeswehr. Köln JOMO-Medien-Service 1994, S.138 ff.
03) Fledmann, Hartmut: Jagdgeschwader 71 "Richthofen", AirDoOC 2013.
04) https:// verschwiegenegeschichtedrittesreich.wordpress.com/2018/08/12/erich-hartmann/. Abruf am 01.01.2020.
05) https://alchetron.com/Johannes-Wiese. Abruf am 01.01.2020.
06) Henry L. deZeng IV and Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries. Section A-Z auf www.ww2.dk. Diverse Abrufe.
07) Jäger, Manfred: Der Jagdflieger Erich Hartmann Motorbuch Verlag 3. Auflage 1978.
08) https://www.baor-locations.org/RAFAlhorn.aspx.html Abruf am 24.11.2020.
09) Wildeshausener Zeitung vom 25. Juli 1959.
10) Wildeshausener Zeitung vom 14. Mai 1960.
11) Wildeshausener Zeitung vom 8. Juli 1960.
12) Wildeshausener Zeitung vom 29. Juli 1960.
13) Grafschafter Nachrichten vom 13. januar 1961.
14) Wildeshausener Zeitung vom 20. Juni 1961.
15) Wildeshausener Zeitung vom 10. August 1961.
16) Faß, Dirk: Die Geschichte des Fliegerhorstes Ahlhorn. Isensee Verlag Oldenburg 2014.
17) Kropf, Klaus: Jet-Geschwader im Aufbruch. Erste Jets derBundeswehr in Luftwaffe und Marine. VDM-Verlag 2003
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Stand: 26.04.2022